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Check IN


Im Yoga geht es nicht darum, deine Zehen zu berühren. Es geht darum, was du auf dem Weg nach unten lernst.

Schon ein schöner Spruch, aber dennoch machen Vorbeugen viele Menschen ganz verrückt und gelassen bleiben ist da nicht immer so an der Tagesordnung.
Wie der Name schon sagt, klappen wir uns in dieser Haltungskategorie von der Hüfte mit der Wirbelsäule nach vorne.

Für viele ist das deswegen so herausfordernd, weil wir inzwischen in unserem Alltag sehr viel Zeit im Sitzen bringen und sich unser Körper sehr intelligent formt. Wenn wir beispielsweise viel sitzend machen oder einseitigen Sport, verkürzt sich die Körperrückseite, sie passt sich einfach den Bedürfnissen an.

In einer Vorbeuge wird der komplette fasziale Strang vom Kopf bis in die Fußsohlen gedehnt und ganz oft spürt man, wie kurz sich die Rückseite anfühlt. Dann ploppt da wieder das Bild auf: ich bin unflexibel, unsportlich, ungenügend. Irgendwie können das alle, außer man selbst.

Doch es hängt viel mehr an der Vorbeuge als die Tatsache ob Du viel sitzt in Deinem Alltag. Ganz entscheidend sind auch Dein Hüftbeuger, Deine Knie und Dein Becken. Ich führe das gar nicht weiter anatomisch aus, die Message für Dich ist ganz schlicht: beug doch einfach Deine Knie und nimm Dir Blöcke unter die Hände, wenn Du in die Vorbeuge gehst. Drücke nicht um jeden Preis die Knie durch und quäl Dich damit den Boden zu finden. Lass Dir Zeit auf dem Weg.

Wenn wir uns dann doch genüsslich auf Vorbeugen einlassen können, wirken sie auf den Geist sehr beruhigend und stabilisierend, regen Loslassprozesse an und stimulieren das parasymathische Nervensystem. Vorbeugen können hilfreich sein bei einem Unruhezustand, Nervosität, Schlafstörungen und Verdauungsstörungen. Kombiniert mit einer längeren Ausatmung verstärken wir ganz automatisch das weich werden in der Rückseite und im Kopf. Sie bringen uns zu einer tiefen Verbindung zu uns selbst, was so gut tut, vor allem wenn wir viel im Außen sind im Alltag. Und sind wir das nicht irgendwie alle?

Da lohnt es sich immer wieder einmal mehr einen Check-In nach innen zu wagen.