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Weihnachtsfreude?


„Boah, ich freu mich so überhaupt gar nicht auf Weihnachten!“

Vor mir steht eine Frau in meinem Alter, vollgepackt mit dem Familieneinkauf. In Eile. Als ich nachfrage, warum sie sich nicht freut, erzählt sie mir von all den Dingen, die sie tun muss. Von Stress. Viel Stress. Einkäufe. Familie. Geschenke. Kochen. Backen. Termine.

Und wenn Du jetzt so darüber nachdenkst, dann fällt Dir sicher auch jemand ein, der Weihnachten als Stress empfindet. Oder vielleicht sogar Du?

Ganz oft ist diese Zeit zum Jahresende vor allem auch beruflich schon ein ganz schönes Brett: Aufträge, die abgearbeitet werden müssen. Abrechnungen, die fertig sein sollen. Weihnachtsfeiern, letzte wichtige Termine, Karten an Kunden verschicken, an Weihnachtspräsente denken, das Jahr abschließen. Ach glaub mir: ich kenn das! Und wahrscheinlich ist hier gar nicht so viel zu ändern. Ob es jetzt sinnvoll ist oder nicht: So ist das halt.

Doch wo wir massiv Power rausnehmen können, ist doch der private Stress. Alles, was Zuhause auf der To-Do-Liste steht, machst Du doch selbst. Zwanzig Plätzchensorten, die ausgefallenste Dekoration, die aufwändigsten Geschenke, der Weihnachtsbraten, die großen Familieneinladungen. Und nur, weil es schon jedes Jahr so war, kann man auch diesen „Standard“ Zuhause mal überdenken.

Die Adventszeit soll uns still machen, vorbereiten auf das Weihnachtsfest. Und Weihnachten kommt eigentlich auch ganz einfach und spärlich daher: eine kleine spärliche Krippe. Keine Glitzerlichter, keine üppigen Geschenke, ein ganz kleines Geburtstagsfest. Ist es da nicht okay, wenn wir uns auf diese Stille einlassen? Es annehmen, wenn es halt „nur“ die eine Kerze auf dem Tisch ist? Glaub mir, die Gemütlichkeit kommt nicht von der Masse an Dingen, sondern von den Herzen, die sich darauf einlassen.

Sorge gut für dich in diesen nächsten vier Wochen. Lass Dich von dieser Ruhe und Stille einhüllen, die Dir fast zuflüstert: es ist okay, mal weniger zu tun.