Wenn ich meine Mama früher nach einem Rezept gefragt habe, hat sie mir nur die Zutaten aufgezählt. Auf Nachfragen nach den genauen Mengen war ihre Antwort immer:
„Das merkst dann schon!“

Erst gestern musste ich darüber nachdenken, weil ich einen Kuchen nach einem Rezept ... nein nach einer Zutatenliste ... von ihr gebacken habe. Es gibt den Typ Mensch, der alles beim Kochen und Backen genaustens nach Rezept abwiegt und den Typ, der so ungefähr mal was reingibt. Merkst dann schon. Meine Mama war eindeutig zweiteres. Nicht nur in der Küche, sondern auch im Leben. Aus dem Bauch raus. Aus ihrer Intuition.

Intuitiv handeln heißt sehr schnell eine Entscheidung zu treffen ohne bewusst den Verstand zu nutzen. Es ist etwas, das man aus dem Bauch oder viel mehr aus dem Unterbewusstsein entscheidet. Irgendwie also schon aus dem Verstand, den Erfahrungen, aber vor allem sehr schnell aus dem Gefühl.

Es gibt einige Situationen im Leben, da ist es voll und ganz angebracht erstmal darüber nachzudenken, Fakten zu prüfen, Pro und Contra abzuwägen und dann eine überlegte Entscheidung zu treffen. Aber es gibt noch mehr Stellen in unserem Leben da reicht uns unsere Intuition voll aus.

Zum Beispiel wenn es darum geht was gerade gut für uns ist. Eigentlich braucht es keine Tracker, die piepsen wenn es Zeit zum Aufstehen ist - weil, wenn du Zeit zum Hinspüren hättest, würdest du ganz von allein merken, dass sich alles steif und ungut anfühlt. Du brauchst keine Suchmaschine zu nutzen um dir anzeigen zu lassen, dass Kopfschmerzen daher kommen können, weil du heute noch nichts getrunken hast.

Im Grunde ist alles schon da. Wie beruhigend ist das denn eigentlich? Es ist nichts, was man erlernen oder nachlesen muss, es ist einfach da. Nur jetzt kommt die größte Challenge: wir müssen zuhören. Der Intuition Raum geben. Der Intuition, nein viel mehr: uns, vertrauen.

Also mein Rat an dich heute an diesem grauen, dunklen Novembertag: ein bisschen mehr spüren und weniger denken.
Und was dann dran ist? Das merkst dann schon!