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Was ist eigentlich dieses Vinyasa Yoga?


Mal ganz einfach gesagt: eine dynamische Praxis, bei der jede Haltung in die andere übergeht. Im Grunde verweilt man selten in Positionen, sondern ist immer im Fluss.

Vielleicht kennst du das aus Gymnastikstunden früher. Da hat man eine Übung gemacht, dann die Position gewechselt und die nächste Übung ausgeführt. Manchmal ist man vom Stehen auf den Boden gegangen oder umgekehrt. Es war mehr ein Abhaken von einzelnen Positionen.

Ich erlebe oft den Anspruch, dass solche Stunden dann besonders schnell sein müssen, um wirklich genug zu schwitzen. Oder jemand erwartet ganz abgefahrene Asanas, weil manche Vinyasa Yoga mit Akrobatik verbinden. Das geht für mich in Ordnung, wenn das jemand für sich so lebt, aber ich unterrichte Vinyasa Yoga so nicht.

Das Wort Vinyasa setzt sich zusammen aus "vi" (auf bestimte Art und Weise) und "nyasa" (stellen, setzen, legen). Also mal ganz einfach übersetzt: auf eine bestimmte Art aneinanderreihen und das noch dazu verbunden mit der Atmung. Um dir mal ein Beispiel zu geben: du atmest ein und hebst deine Arme über die Seiten nach oben Richtung Himmel, du atmest aus, bringst deine Handflächen aneinander und senkst die Arme so dass die Hände vor dem Herzen ankommen. Dies aneinander praktiziert ist im Grunde schon Vinyasa Yoga. Ist nicht schwierig, das kann jeder. Für mich ist das Verbinden von Atem und Bewegung wirklich immer der Fokus. Und wenn ich merke, dass es der Gruppe zu schnell wird, dann nehmen wir Tempo raus oder ich lasse Haltungen weg.

Diese Kreativität ist das, was ich sehr liebe an diesem Stil. Es gibt keine festgelegte Übungsabfolge, sondern es ist möglich beliebig Asanas aneinanderzusetzen. Ich überlege mir immer einen Schwerpunkt und dann baue ich alle Übungen, die der Körper zur Vorbereitung braucht aneinander.

Und auch, wenn das jetzt sehr kompliziert klingt für jemanden der noch nie Yoga gemacht hat, so ist es doch oft der Einstieg in die Yogawelt für viele. In Bewegung bleiben fühlt sich für viele anfangs besser an, als in der Stille anzukommen. So war es bei mir damals auch.

Hast du noch Fragen dazu?