Meine Mama ist kurz vor ihrem 60. Geburtstag plötzlich gestorben. An Weihnachten davor wollten meine Schwester und ich ihr ein Lied singen, weil sie so besonders war. Doch irgendwie dachten wir, dass wir das mehr üben müssten, damit es perfekt wird. Also haben wir es auf ihren Geburtstag verschoben. Nicht mal vier Monate später. Nur diesen Tag gab es dann nicht mehr.

Es ist jetzt nicht so, dass sich das deswegen schwer anfühlt, weil wir es nicht gemacht haben. Sie wusste auch so, dass wir sie wunderbar fanden und sehr schätzen, was sie alles für uns getan hat. Es ist mehr ein „ach schade, wir wollten doch noch…“

Seit einem guten halben Jahr bin ich oft im Pflegeheim und höre da oft ähnliche Sätze. Versäumte Erlebnisse, vergebliche Pläne, unerreichbare Ziele. Ganz oft ist es ja auch so, dass es gar nicht Aktivitäten sind, die viel Vorbereitung oder Geld brauchen. Es braucht nur - Zeit. Und: machen.

Meine Großtante erzählt mit ihren 92 Jahren nie von ihrem Haus, dem Auto, dem teuren Porzellan. Sie erzählt mir immer Erlebnisse, Begegnungen mit Menschen, Geschichten, die ihr Herz berührt haben. Weil doch nur darauf kommt es an.

Genieß deinen Tag heute und mach ihn voll mit Momenten fürs Herz. Ohne Überlegen, einfach machen. Sag den Menschen, die Dir wichtig sind, was Du ihnen sagen möchtest. Sodass Du später mal nicht sagen musst: wir wollten doch noch…, sondern: weißt du noch,…

Collect moments, not things!