Im Supermarkt stehe ich vor der Auslage mit den Gurken, die mich preislich an einen Aktienkurs erinnern. Im Hintergrund spielt Einkaufsdideldummusik und es riecht so, als hätte gerade jemand etwas frisch aufwischen müssen.
Oft bin ich beim Einkaufen so abgetaucht, dass ich nicht so viel mitbekomme, aber das Gespräch zweier Frauen schafft es in meine Aufmerksamkeit:
„Das klappt eh nicht. Das kannst du vergessen, du wirst sehen.“, sagt die eine und die andere bestätigt sie total mutmachend: „Da hast du Recht, wie es halt immer läuft. Wär ja auch zu schön, wenns mal anders wäre.“
Das Gespräch geht auf diesem Niveau ein paar Mal hin und her, gefolgt davon, dass das Wetter bei uns immer schlecht ist.
Die Frauen verabschieden sich, ich steh immer noch vor den Wall Street Gurken und mir geht die Konversation nicht aus dem Kopf. Was ich so mitbekommen habe, ging es um eine Bewerbung um einen Job. Eine der beiden hatte sich darauf beworben und das scheinbar mit einem schulterhängenden, negativen Gedanken mit sich herumgetragen. Weil es ja eh nicht klappt.
Ich kenne die Frauen und ihre Lebensgeschichte nicht und es wäre total anmaßend speziell diese Frau zu bewerten. Dennoch hat es mich erinnert, dass mir solche Satzfetzen schon öfters in unterschiedlichen Zusammenhängen begegnet sind.
Falls du dich oder einen Mitmenschen ein bisschen wiedererkennst, ich sag dir mal eins: spann den Regenschirm erst auf, wenn es regnet. Nicht vorher.
Ich glaube an die Kraft von guten Gedanken, von einem positiven Start in den Tag. Mir hilft das schon immer sehr durch mein Leben zu gehen.
Das sagt sich leicht und ist manchmal so schwer, gerade wenn man schon viele Enttäuschungen und Niederlagen hinter sich hat. Vielleicht fehlt jemanden die Kraft und das Vertrauen mit offenem Herzen nach vorn zu gehen und darauf zu vertrauen, dass es klappt, dass es gut wird. Aber dann kannst du vielleicht der Freund oder die Freundin sein, die sagt: warte ab. Spann den Regenschirm noch nicht auf.
Das klappt schon.