In einer der letzten Kinderyogastunden habe ich gegen Ende der Stunde ein Raumspray von Primavera benutzt. Ein Mädchen sagte "Hmmm, das ist als ob mich jemand umarmt". Ein anderes Kind erinnerte der Duft an den Urlaub. Bei den Kindern war sofort eine Reaktion ablesbar: in der Mimik, in der Körperhaltung. Sie ließen den Impuls einfach sofort rein und ließen ihn wirken. Wie wunderbar!

Genauso laufen die meisten Kinderyogastunden ab. Ganz egal, was wir machen. Es überlegt keiner, ob er das kann, schon mal gemacht hat oder wie es wohl sein könnte. Alle probieren einfach. Sind ohne Zweifel im Moment, bei sich.

Und die Kinder sind auch einfach das, was wir gerade üben. Sie SIND der Flamingo, der Hund, die Tänzerin, der Löwe. Vom kleinen Zeh bis zur Kopfkrone. Sie machen ihr Herz so weit auf und lassen mich teilhaben.

Manchmal erwarten Eltern, dass wir eine Stunde lang sehr ruhig sind und sind dann direkt überrascht, wenn es auch mal laut wird. Kinder entspannen einfach anders. Und so gehe ich mit der Dynamik der Gruppe, wir bauen die Ideen der Kinder und ihr Wissen mit ein. In jeder Kinderyogastunde geht es auch um ein Lernelement wie Natur, Sprache, Musik oder was sonst gerade dran ist. Kinder haben einen so großen Wissensdurst und wie könnte der besser gestillt werden, als wenn man das was man hört auch erleben kann!

Erst neulich hat ein Mädchen für uns auf thailändisch bis 10 gezählt, solange wir versucht haben den Baum zu halten. Ein anderes Mädchen konnte auf englisch rückwärts zählen. Wir üben Pranayama wie Darth Vader, und summen wie Bienchen. Wir surfen auf den Wellen, brüllen wie Löwen und üben die lustigsten Sonnengrüße.

Zum Ende der Stunde werden auch die Kinder dann ganz ruhig. Es ist schon zauberhaft, wenn die kleinen, wunderbaren Menschen in ihre Decke gerollt die Augen schließen und es genießen wenn ihnen die Stirn ganz sanft massiert wird.

Im Moment sein.
Ganz sein.

Wieviel können wir von den Kindern lernen!