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Alles in Balance?



Sometimes you just need to focus on you, and that's okay.
 

Bei meiner Mama steht eine uralte Waage. Ich kann mich erinnern, wie ich schon als kleines Kind damit gespielt habe. Früher habe ich damit ausprobiert, was ich alles auf eine Seite packen kann, damit das Gewicht alles in die Waage bringt. Besonders lustig war es, wenn ich ein großes Gewicht schnell auf eine Seite fallen lassen habe und die andere Seite hochgesprungen ist.

Diese Woche habe ich in meinen Stunden schon viele Balancehaltungen unterrichtet. Ich liebe es wie diese Asanas unweigerlich in den Moment holen. Man muss fokussiert und bei sich sein. Da ist kein Raum um über etwas von gestern nachzudenken oder an morgen zu denken. Da ist nur der Moment, präsent im Körper.

Doch Balancehaltungen sind auch ein Kraftakt für Körper und Geist. Es gibt Tage, da kann man das nicht gut aushalten und dann gibt es ja oftmals auch noch dieses flüsternde Ego, das das jetzt unbedingt hinbekommen will, während die Yogalehrerin lächelnd sagt, dass man gelassen bleiben soll. Das ist nach einem harten Tag dann wie wenn ein Gewicht auf einer Waagschale einfach draufdonnert und man dadurch noch mehr ins Wanken gerät.

Balancehaltungen sind so ehrlich. Da gibt es keinen Ausweg wie in anderen Asanas wo man den Bauch halt nicht so anspannt oder den Fuß nicht so streckt. Sicher kann man hier auch Varianten wählen, aber Balance ist Balance.

Zum einen darf die Zeit auf der Matte auch einfach Spaß machen und es ist voll okay, wie ich damals, mit verschiedenen Belastungen zu spielen. Zum anderen geht es nicht darum perfekt zu sein, sondern ruhig und liebevoll mit Dir zu bleiben während du übst. Egal was das Ergebnis ist.

Darum geht es immer. Ruhig und liebevoll mit Dir zu bleiben. Innezuhalten und hinspüren wie die Waagschalen deines Lebens gerade ausbalanciert sind. - Es kommt immer auf die Balance an. Und manchmal ist es Zeit alle Aufmerksamkeit nur auf dich zu legen, damit die Waagschalen im Gleichgewicht sind. Und glaub mir: das ist voll okay!