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Was am Ende bleibt



Ich kenne eine alte Frau, völlig bei Sinnen und körperlich immer noch fähig alle Dinge des Lebens selbst zu erledigen, doch sie verliert immer mehr und mehr ihr Augenlicht.

Sie hat den Krieg erlebt, viele Schicksalsschläge in der Familie durchgemacht und trotzdem nie auch nur für einen Moment ihre Hoffnung, ihre Lebenslust und ihren Optimismus verloren. Ihr Leben war immer sehr bescheiden und sorgsam. In ihrem Haus ist alles seit 60 Jahren unverändert. Alles intakt, alles wie am ersten Tag. Jedes Glas poliert, jedes Deckchen akkurat an seinem Platz. Wie schon immer. In einem Schrank gibt es wenige Fotoalben aus frühen Zeiten mit kleinen schwarzweiß Aufnahmen, liebevoll beschriftet.

Doch all das, was in den Schränken steht, zählt jetzt gar nichts mehr. Sie kann es nicht mehr sehen. Aber sie weiß, dass es da ist. Wie es aussieht, wie es sich anfühlt, wie es in ihrem Zuhause riecht.

Wenn ich mich mit ihr unterhalte, dann geht es aber nie darum, es geht nie um den Besitz. Nie um all das, was sie jahrelang gepflegt und in Ordnung gehalten hat. Sie erzählt immer von Erlebnissen und Gefühlen, von Erinnerungen aus ihrem Leben. Weil die sind auch ganz ohne Augenlicht da. Die sind tief in ihrem Herzen verankert, für immer.

Das ist auch genau das, worum es geht für mich. Sicher soll jede:r so schön und wunderbar leben und wohnen wie es ihm gefällt. Doch was am Ende bleibt, das sind nicht die Dinge, sondern die Momente, die Dir im Herzen bleiben.

Auch wenn es Dir vielleicht schon Matramäßig vorkommt, ich finde man kann es nicht genug sagen: lebe den Moment. Jetzt. Mach Dein Herz voll mit Erinnerungen, weil diese nimmt Dir nie wieder jemand weg.

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben!