Schon 2 1/2 Jahre beherrscht Corona unser Land. Ich hatte so viel Glück all die Zeit und nun hatte es mich vor einer Woche dann doch gefunden.
Ganz heimlich still und leise ist es in mich reingekrabbelt und wie eine Konfettikanone war es dann da. Und es war auch sonst nichts anderes mehr da.
Ich hatte hohes Fieber, Frösteln, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, tagelang überhaupt keinen Appetit und vor allem eines: unglaubliche Müdigkeit. Ich hab die Tage einfach so verschlafen, konnte die Augen kaum offen halten und war nach ein paar Mal blinzeln wieder müde.
Der Schnelltest war über eine Woche positiv, aber ich hab jeden Tag gemerkt, dass es wieder etwas besser wird. Nach und nach sind die großen Beschwerden verschwunden und beblieben ist nur dass das Reden für längere Zeit noch anstrengt und Erschöpfung.
Fast eine Weltreise ist ein Gang nach oben ins Badezimmer. All die Handgriffe, die ich in meinem Alltag 'halt mal schnell nebenbei' gemacht habe, mache ich im Moment einzeln und muss man immer wieder mal hinsetzen oder die Augen zumachen. Im Moment ist es für mich undenkbar in dieser Woche meine Yogamatte auszurollen oder gar Stunden zu unterrichten. Ärgerlich wenn man selbstständig ist, aber man kann auch nur geben, wenn man etwas zum Geben hat.
Warum erzähle ich Dir das alles? - Weil das das Leben ist. Manches geschieht einfach und Du kannst nichts tun außer es anzunehmen. Dass Du gerade kraftlos bist, dass alles langsamer geht als Du es gewohnt bist.
Vielleicht fühlst Du Dich im Moment auch voller Energie und neuer Ideen und sprühst vor Kraft. Wie wunderbar, dann genieß es!
Das Leben ist so zerbrechlich, so zart, eine einzige Premiere mit nur dieser einen Aufführung. Es bringt nichts am Schlechten festzuhalten und von besseren Tagen zu träumen. Aber die vielen Glücksmomente in Deinem Marmeladenglas können Dir helfen durch trübe Tage etwas leichter zu gehen mit der Hoffnung, dass der neue Tag wieder etwas Schönes für Dich dabei hat.
Ich brauch noch ein bisschen und dann freu ich mich wieder auf Dich!