Wer Yoga übt, entfernt das Unkraut aus dem Körper,
sodass der Garten wachsen kann
(Iyengar)
Ich liebe Ordnung. Schon immer. Mein Kinderzimmer damals war nie so eines, das chaotisch war. Auch nicht in Teenagerjahren. Mir hat es Freude gemacht alles ordentlich einzuräumen, in Schächtelchen zu sortieren, zu beschriften. Und bis heute ist das so. Bei mir gab es noch nie diese berühmte Allerleischublade in der alles liegt was einfach keinen rechten Platz finden mag. Nicht mal im Urlaub herrscht in Ferienhaus Unordnung. Das kann ich nicht und, wie könnte es anders sein, muss ich ja auch gar nicht können. Das bin eben ich.
Äußere Ordnung bringt mich zur inneren Ordnung. Das schafft in mir Ruhe.
Und das ist anscheinend auch für mein Umfeld spürbar. Schon immer sagt man mir nach, dass ich so viel Ruhe und Leichtigkeit ausstrahle, so als könnte mich nichts umwerfen. In jedem meiner Arbeitszeugnisse steht sinngemäß sowas wie „die Ruhe in Person“.
Verrückt irgendwie. Weil natürlich bringt mich das Leben oft völlig aus der Spur. Da sind Ängste, Sorgen, Zweifel. Da ist das Leben, das einfach passiert, egal was man geplant hat.
Doch ich hab schon früh Möglichkeiten gefunden in mir aufzuräumen. Durch die äußere Ordnung, durch meinen Glauben und seit ein paar Jahren auch ganz praktisch und spürbar durch Yoga und Meditation. Aufräumen im Inneren. In kann-bleiben/kann-weg Schächtelchen sortieren, reflektieren, die Dinge beschriften. Loslassen.
Und wie gut ist es doch, dass wir alle so verschieden sind, dass für jeden ein anderer Weg gut ist. Ich liebe es bei unseren Freunden zu sein wo das Leben sichtbar ist in all den Kleinigkeiten, die herumliegen. Wenn der Raum die Geschichte des Tages und die Lebenssituation flüstert. Ich kann mich dort wohlfühlen und habe nicht den Impuls irgendwas zu tun. Das ist so wundervoll wie es da ist. Weil es ist -ihr- Zuhause. Nicht meins.
Jeder ist für seins zuständig.
Im Außen, aber vor allem - im Innen.