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Oh man ey...


Oh man ey...

...das C kann ich jetzt echt nicht gebrauchen. Schmerzhaft musste ich so viele Gruppen- und Privatstunden absagen. Nicht arbeiten heißt kein Verdienst, verärgerte Kunden und backlog für die nächsten Wochen. Das macht nie Spaß. Nie.

Und nun können sich alle gern hinstellen, die meinen Job und meine Lebenseinstellung sonst leicht belächeln und hämisch rufen: „musst du annehmen. loslassen. nehm dich wie du bist. genieße trotzdem deinen tag.“ - Tja was soll ich sagen: genau so.

Nur weil ich Yogalehrerin und eine kleine Meisterin im Fach Optimismus und Lebenskraft bin, heißt es ja nicht, dass ich mich nie ärgere. Aber es vergeht sehr schnell. Ich gebe den Dingen Raum, Kraft und komm dann ins Tun, ins Annehmen. Man könnte sagen das ist meine Lebensstrategie. Das hat nichts mit meiner Arbeit zu tun oder weil ich so furchtbar erleuchtet oder so toll bin, so bin ich halt.

Es ist meine dritte Runde Corona. Für mich ist es ein so großes Schreckgespenst, weil meine erste Infektion so furchtbar war. Noch nie in meinem Leben ging es mir so schlecht. Für 13 Wochen war ich außer Gefecht, hatte so lange Probleme, war kraftlos, anteilnahmslos. So stark sitzt diese Erinnerung in meinem Körpergedächtnis, dass ich immer wenn ich von dem C höre gefühlt aufhöre zu atmen, um mich nicht anzustecken. Das zweite Mal war nicht ohne, aber deutlich milder. Allerdings fiel es da auf ein Retreat, also ein finanzieller Megaposten, ein Horror für Veranstalter. Das ist also auch irgendwie verbunden mit diesem C.

Nun hatte ich wieder so Angst. Ja, tatsächlich wars ein so starkes Gefühl wie Angst. Scheinbar konnte ich das nicht so gut loslassen und annehmen. Was würde dieses Virus mit meinem Körper machen, wenn es wieder Party bei mir feiert?

Ich glaube ich bin jetzt versöhnt. Immerhin sitze ich auf meinem Sofa, in eine Kuscheldecke gehüllt, schaue raus aufs Herbst-Nebelwetter und arbeite leicht vor mich hin. Ist es nicht der absolute Wahnsinn wie clever unser Körper ist und wie gut er lernt und kämpft? Ich bin so dankbar und ich glaube jetzt geht das endlich mit dem Annehmen und Loslassen. Manches braucht Zeit - und das ist so okay.