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Perfektion



Our goal in life is not to become perfect:
our goal is to become whole.
(Bernie Clark)

Am Wochenende war ich mit 20 wunderbaren Frauen in Fichtelberg. Ich hatte mein Yogaretreat bei der Planung im Frühling "Winterzauber" genannt und tatsächlich gab es diesen wirklich. Samstagmorgen war die Welt weiß, die Kälte und die Schwere des Winters kam an und drin im Warmen bei Kerzenschein die Matten auszurollen, bekam nochmal eine ganz eigene wohlige Stimmung.

Manchmal bin ich ganz überwältigt davon, wieviele Menschen gern mit mir Yoga üben und wie schnell oft meine Retreats ausgebucht sind. Noch dazu, wenn Menschen ein solches Wochenende buchen, die mich vorher überhaupt nicht kennen. Man weiß ja nie, ob der Typ Mensch und die Yogastunden zu einem passen.

Ich möchte immer einen Raum schaffen, der zum Fühlen einlädt: Den Atem wahrnehmen, in den Körper reinspüren, die Gedanken näher zum Herzen zu bringen. Einen Raum, den wir manchmal im Alltag gar nicht mehr so finden, aber der so essentiell ist. Denn wenn ich mir diese Momente ganz bewusst nehme, dann kann ich mich auch in all dem Trubel besser wahrnehmen ohne erst eine Matte auszurollen und eine Kerze anzuzünden.

Ab und an bekomme ich Nachfragen, ob man so ein Wochenende schaffen kann. Meine Antwort ist immer: definitiv ja. Ich konzipiere meine Stunden so, dass jeder seine Variante finden kann und ich gehe mit der Energie und der Stimmung der Gruppe. Bis jetzt waren auch bei jedem Retreat Menschen dabei, die noch nie in ihrem Leben eine Asana geübt haben und alle sind beseelt nach Hause gegangen.

Es geht nicht darum die schwierigsten Haltungen in Perfektion zu absolvieren um bei Dir anzukommen. Viel mehr geht es mir darum, dass Du bei Dir ankommen kannst mit all dem, was da ist. Mit Licht und Schatten, mit allen Eigenheiten die Dich einzigartig machen. Natürlich üben wir die Asanas achtsam und gesund ausgerichtet, aber mein Unterricht lebt nie von strenger Perfektion, sondern eher von Leichtigkeit und Spaß. Perfektion ist ohnehin ein dominierender Teil unseres Lebens. Ich möchte Dich vielmehr einladen Dein inneres Kind zum Vorschein kommen zu lassen.